SegeLn - Selbstgesteuertes Lernen
In diesem Schuljahr wird die Unterrichtsstruktur in der Focus-Schule weitere Änderungen erfahren.
In der Primarstufe werden die Schülerinnen und Schüler in einem Pilotprojekt an zunächst zwei Tagen mit jeweils zwei Unterrichtsstunden miteinander segeLn, also selbstgesteuert lernen. Das selbstgesteuerte Lernen basiert auf Arbeitsplänen, die den Kindern den Rahmen geben und ihnen helfen, die Übersicht über ihr Lernen zu bewahren.
Im Morgenkreis werden nach dem morgendlichen gemeinsamen Start die Arbeitspläne besprochen und jedes Kind setzt seine persönlichen Ziele fest. Die Vorgaben der Arbeitspläne sichern die Kompetenzen und Lernziele der Richtlinien. So gibt es Pflicht- und Wahlaufgaben zu jedem Lernziel. Sobald ein Lernbereich abgeschlossen wird, beginnt der nächste, damit ist das Lernen im eigenen Tempo möglich. Es entsteht ein Lerntagebuch mit den Teilarbeitsplänen. Diese sind in der gleichen Farbe der Lernbereiche Mathematik, Deutsch, Sachunterricht und finden sich zur Orientierung an den Regalen wieder.
Das Material bietet die Möglichkeit zur Differenzierung nach den Möglichkeiten und Vorlieben der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus ist das Setzen eigener Lernschwerpunkte möglich, z.B. durch selbst erstellte Forscherplakate, Geschichtenbücher, selbstgestellte Experimentieraufgaben, Sprachforscheraufgaben usw.
Jedes Kind überlegt zu Beginn mit wem und wo es arbeiten möchte.
Die Kinder finden in den Unterrichtsräumen eine vorbereitete Lernumgebung vor und können zu den Fächern aus unterschiedlichen Materialien auswählen. Hierbei helfen Farben, Symbole und Zahlen, das Material zu finden.
Es gibt im Unterrichtsraum Platz für Lernecken sowie Reflexions- und Gesprächskreise und möglichst unterschiedliche Sitzgelegenheiten. In niedrigen Regalen wird das Lernmaterial angeboten und es gibt für angefangene Kreativarbeiten Ablagemöglichkeiten.
Nicht nur das Lesen der Arbeitspläne und die eigene Wahl aus dem Aufgabenangebot, sondern auch der Umgang mit den Materialien wird, wenn es nicht selbsterklärend ist, geübt. Wahlfreiheiten bedeuten für die meisten Schülerinnen und Schüler eine motiviertere Auseinandersetzung mit den Aufgaben. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen.
Die Aufgabe der Lehrkraft liegt in der Lernbegleitung. Eine Lehrerin oder ein Lehrer ist in dieser Stunde nicht der Wissensvermittler für alle, sondern agiert als Lernberater, der Rückmeldungen gibt und Zeit findet, gezielt einzelne Kinder zu fördern. Die Lehrkraft hat die Aufgaben, Lernbedingungen durch Regeln und Rituale zu schaffen, den Lernprozess des Kindes zu begleiten und hierzu ein persönliches Feedback zu geben.
Regelmäßig kommen die Schülerinnen und Schüler zusammen und berichten von ihren Lernfortschritten oder stellen ihre Projektergebnisse vor.
Langfristig sollen die Schülerinnen und Schüler möglichst an allen fünf Wochentagen mit dem SegeLn starten. Die Pilotphase hilft, den Fundus an Lernmaterialien aufzubauen und das System noch zu verbessern.
Hier finden Sie ein Beispiel für einen individuellen Arbeitsplan.