Demokratiebildung
Die Förderung der Demokratiebildung ist ein zentrales Anliegen unserer Schule, da sie eine essenzielle Basis für die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben darstellt. Im Schuljahr 2021/22 hat sich die Primarstufe auf den Weg gemacht und die Prinzipien von Meinungsaustausch und Abstimmung erlernt. In einem gemeinschaftlichen Prozess entschieden sich die SuS für die Gründung eines SuSparlaments, eine Initiative, die von allen Gremien der Schule unterstützt wurde. Die Schulsozialarbeiterin an der Focus-Schule unterstützt das Parlament in seinen Sitzungen. Für jede Klasse der Primarstufe werden zwei SuS demokratisch gewählt, die dann als Parlamentis die Interessen der PrimarstufenSuS vertreten. Die Parlamentis treffen sich einmal im Monat zu vorher mit den Klassenlehrerinnen abgesprochenen Terminen zur Parlamentssitzung. Das SuSparlament und die SuSvertretung der Sekundarstufe I befassen sich mit allen Themen, die in den Klassenräten zuvor besprochen wurden oder die für die SuS von Interesse sind. Dazu zählen die Planung und Mitgestaltung von Projektwochen, Ausflügen und Schulfahrten ebenso wie Fragen zu Schulhofbeschwerden und Pausenregelungen. Durch das SuSparlament wird die Partizipation der SuS gestärkt. Sie lernen selbstbestimmtes und selbstwirksames Handeln und die Artikulation eigener Interessen, bilden ihre Kritik- und Kommunikationsfähigkeit aus. Auch die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, wird gestärkt. Sie lernen von früh an, demokratische Grundregeln, z.B. Kinderrechte oder Abstimmungen durchzuführen. Dies alles führt zu dem Gefühl einer Verbundenheit in der Schulgemeinde.
Im Schuljahr 2021/2022 widmeten sich die SuSvertretung und das SuSparlalment intensiv dem Thema „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ sowie der Organisation eines Schulausflugs. Für das Schuljahr 2022/2023 wurde das Themenspektrum um „Fußball und Blindenfußball“ erweitert, und aktuell steht die „Freizeitgestaltung in Kinder- und Jugendfreizeithäusern“ zur Diskussion. Die Entscheidung, eine „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ zu werden, trafen die SuS der Focus-Schule einstimmig und wählte dieses wichtige Thema für die Projektwoche im Schuljahr 2022/2023. Die Projekttage mündeten in einem großen Fest, zu dem neben anderen Gästen der LWL-Dezernent für Jugend und Schule, Herr Reiners als Gast erschien. Herr Reiners verkündete in seiner Rede, dass der LWL weitere LWL-Schulen zukünftig auf deren Weg zur Schule ohne Rassismus durch die Einrichtung einer Personalstelle für Projekte zur Demokratiebildung unterstützen wird. Die LWL-Sozialstiftung unterstützt derzeit fünf Schulen im Projekt „Wir zusammen inklusiv“, welches ein Tandemkonzept zwischen Förderschulen und allgemeinbildenden Schulen zur Bekämpfung von Diskriminierung entwickelt. Die Focus-Schule präsentierte bei der Auftaktveranstaltung ihr Konzept als beispielhaftes Modell.
Eine Gesellschaft, die die Grundrechte der Menschen lebt, kommt (leider noch nicht) ohne die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung aus. „Anderssein bei Gleichwertigkeit“ wird an der Focus-Schule gelebt. Zum Ende des Schuljahrs 2022/23 fand ein Diskussionsbistro zu „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ statt, zu dem SuS anderer Schulen eingeladen waren und alle zu dem Thema ins Gespräch kamen. Nach einer Moderatorenschulung führten die Focus-SuS selbständig durch die Diskussionsrunden. In den Thementagen spiegelt sich die Auseinandersetzung mit den Grundrechten und den Kinderrechten zur Demokratiebildung wider, mit den bereits durchgeführten Tagen zu den Themen Diversität, Europatag, Zweitzeugen usw. Bereits im Jahr 2020/21 hatte die OGS das Projektthema „Kinderrechte“, womit diese zu aktuellen Themen der Schule beiträgt. Die Focus-Schule kooperiert mit der Glückauf-Schule und der Löchterschule. Die Schulen teilen sich Räumlichkeiten, die Offene Ganztagsschule (OGS) sowie Sozialarbeiterinnen und laden sich gegenseitig zu SuSaustauschen ein, um an den jeweiligen Projekten partizipieren zu können.
Im Rahmen der Demokratiebildung bestehen Kooperationen mit Herrn Dogan, Abteilungsleiter des Blindenfußballs des 1. FC Schalke 04 als Paten zu „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, mit der Regionalkoordination Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, Frau Klein, und mit dem Manus-Haus Gelsenkirchen der Manuel-Neuer-Stiftung.
Woran wir andere Schulen partizipieren lassen wollen ist die Selbstachtung, Selbstwirksamkeit und somit selbstbewusste Persönlichkeitsbildung, die mit demokratischen Prozessen in der Schule bei den SuS entsteht. Wir nehmen sie als gleichwürdige Personen unserer Schulgemeinde ernst. Zudem werden sie mündige Bürger unserer Gesellschaft und lernen ihr Recht auf Wahl wertzuschätzen (vgl. Anlagen Video und Fotos).